Genügsam sein: nicht immer mehr wollen

Teure Dinge sind nicht immer besser als günstige. Neue Sachen nicht immer nützlicher als die, die man schon hat.

Wer sparen will, kann seine Ansprüche zurückschrauben: Es muss nicht ständig neuer-bunter-greller-schneller sein. Wann ist es genug? Wann ist eine Anschaffung unnötig? Sobald du zufrieden sein kannst.

Wenn man sich mal Gedanken macht, warum der Mensch in seiner Entwicklung so weit ist, wie wir gerade sind, lässt sich sich das einfach zusammenfassen. Die Zu-Lang-Keine-Lust-Zu-Lesen-Antwort: Weil der Mensch immer mehr will.

Er wollte Ställe, damit er nicht mehr jagen muss. Felder, damit er nicht mehr sammeln muss. Wir müssen mittlerweile weder jagen noch sammeln, da reicht es doch auch mal, oder? Zufriedenheit ist die beste Medizin gegen steigende Ausgaben.

Wenn es ums Geld geht, ist die Einstellung vom mehr und mehr wollen gefährlich.

Es reicht auch, wenn man günstige Produkte benutzt oder seine alte Sachen so lange gebraucht bis sie verbraucht sind.

Wer ständig neue Produkte kaufen muss, wird doch auch nicht glücklicher. Dann ist man nämlich bald in der Spirale drin, dass es danach wieder das neuere Produkt sein muss. Nur um dann abermals das neue zu wollen. Je früher man sich klar macht, dass es auch mal gut ist, so wie es ist, desto sparsamer lebt es sich.

Vergleichen wir es mal mit Lebenssituationen statt dem Konsum. Während der Schulzeit wollte man aus dem Klassenzimmer raus. Endlich arbeiten und Geld verdienen. Beim Arbeiten wollte man aus dem Arbeitsplatz raus. Entweder zurück in die Schule, zu seinen Klassenkameraden oder endlich in Rente gehen, die natürlich wohlverdient ist. Und dann: In Rente will man aus den vier Wänden raus. Es ist zu ruhig geworden, in der turbulenten Arbeitswelt gab es immer was zu tun.

Mach dir bewusst, dass die andere Seite immer grüner ist als die, auf der du dich befindest. Heißt: Wenn es anderes gibt, findet der gemeine Mensch dieses attraktiver als das, was man hat.

Die Sachen die man hat, reichen im Normalfall aber vollkommen. Die Gier nach Neuanschaffungen ist nichts weiter als die Lust auf Veränderungen. Du musst ihr nicht nachgeben. Denn wenn die Anschaffung alt wird, wirst du doch wieder eine Veränderung wollen.

Es hilft, wenn man sich bewusst macht, dass es auch mal reicht. Wer genügsam ist, kann sparsam sein.

Der Großteil der Anschaffungen ist nicht nötig.

Neid oder der Wunsch nach Abwechslung müssen nicht mit Geld befriedigt werden. Nur weil es etwas gibt, das viele Leute in deinem Umfeld besitzen, musst du es nicht kaufen.

Es muss kein Designer-Service sein, wenn es von deinem Geschirr schmeckt, wenn du mit Liebe gekocht hast. Es muss nicht die neuste Kollektion sein, wenn dir die vorletzte noch steht. Niemand braucht ein neues Auto, wenn das alte noch treu seinen Dienst leistet.

Genügsam sein, heißt zufrieden mit der aktuellen Situation sein. Dazu muss man sich klar machen, dass es in Ordnung ist, wie es ist. Man muss sich ermahnen, nicht ständig mehr zu wollen, als man hat.

Du kannst deine Lust, Geld auszugeben, nüchtern betrachten. Hast du nicht eigentlich schon genug? Und ist das, was du kaufen willst, wirklich besser oder nur anders?

Wenn du sparen willst: Versuch genügsam zu sein. Der Wunsch und das Verlangen nach Neuem ist nicht immer rational. Oft sind es nur Hirngespinste und die Hoffnung, dass anders gleich besser ist. Nach der Schule wurde es auch nicht besser. Nur anders.