Ausgaben im Alltag verringern – Geld sparen

kleine Ausgaben des Alltags oder das braucht kein Mensch.

mehr Geld

Inhalt:

Einleitung

Obwohl sich viele Menschen größere Ausgaben verkneifen können, weil ihnen der Batzen zu teuer ist, geben sie immer wieder kleine Beträge für sinnlose Anschaffungen aus. Nicht nur die großen Brocken bringen dich vom Ziel der minimalistischen Finanzen ab. Die vielen kleinen Ausgaben sind der Sand im Getriebe, der dich früher oder später ausbremst.

Jetzt wird ein Snack zum Wucherpreis gekauft, gleich gibt es ein überteuertes Getränk, später wird beim Billigladen ein Billigteil aus Plastik erstanden. Hier ist es ein bisschen, dort ein wenig, da nicht viel. Über die Zeit und in der Summe hat man dann sogar viel mehr für viel weniger ausgegeben, als es bei dem Batzen der Fall gewesen wäre.

Das Leben eines sparsamen Minimalisten besteht selbstverständlich nicht daraus, dass man sich nichts mehr gönnen darf. Das Problem der meisten kleinen Ausgaben, die nebenher geschehen, ist jedoch, dass sie unbefriedigend sind. Man bekommt zu wenig für sein Geld, man trifft keine durchdachte Entscheidung, sondern konsumiert eher nebenher. Man macht ein Geschäft, bei dem man nichts gewinnt.

Im Kleineren und unterwegs finden zu oft ungewollte Käufe statt, für deren Gesamtwert man sich etwas richtig Tolles erlauben könnte. Auch Minibeträge bestehen aus Geld, das man an anderer Stelle besser nutzen könnte. Versuchen wir also, aus dem Teufelskreis der kleinen Ausgaben, die weder überlebensnotwendig noch nachhaltig sind, auszubrechen.

Jede Ausgabe muss überprüft werden, auch wenn der Betrag überhaupt nicht wehtut. Auch eine kleine Ausgabe lohnt sich nicht, wenn du das jeweilige Bedürfnis später nicht nur günstiger, sondern auch besser stillen kannst. Je regelmäßiger solche Kleinbeträge gezahlt werden, desto dringender ist die Überprüfung. Wenn du dich fragst, was du überhaupt von diesem oder jenem hast, wirst du dir einiges verkneifen und zu einer besseren Alternative greifen können.

Konsumdiät.

Man hat sich über die Jahre angewöhnt, dass man bei bestimmten Situationen den Geldbeutel zückt. Das könnte man durch eine Hauruck-Aktion abstellen und einfach nichts mehr kaufen. Oftmals ist es jedoch einfacher und motivierender, die Ausgaben herunterzuköcheln. Eine größere Veränderung geschieht so als Ergebnis vieler kleiner Umstellungen.

Aus vielen kleinen Ausgaben am Tag sollen wenige werden. Man muss sich dafür Dinge, an die man sich gewöhnt hat, verkneifen. Das ist ungewohnt, das macht keinen Spaß, aber es ist der erste Schritt zu einem Leben ohne sinnlose Geldverschwendung.

Nehmen wir mal ein Szenario: Die erste Etappe auf der Arbeit ist geschafft. Wie üblich triffst du dich in der Mittagspause mit deiner Freundin vom Büro gegenüber auf einen Kaffee. Ihr habt beide Gesprächsbedarf. Beim namensgebenden Getränk bleibt es aber nicht. Wie ferngesteuert tauschst du einen Geldschein gegen Becher, was zu Essen und ein paar Münzen Rückgeld. Ihr sucht euch ein abgelegenes Plätzchen, schon geht es an den Sinn der Sache: Sie lästert über ihren Chef, du klagst dein Leid. Das Gekaufte ist höchstens Nebensache.

Die gesuchte Umstellung soll für weniger Ausgaben bei gleichbleibendem Ergebnis sorgen. Das Treffen steht nicht zur Disposition. Den Plausch mit deiner Freundin willst du dir zurecht nicht nehmen lassen, er bereichert dein Leben. Der Schnack mit der Freundin ist ein Muss für dein seelisches Gleichgewicht. Da der Kaffee noch ein großer Bestandteil des Rituals ist, wird er bei der ersten Umstellung nicht angetastet. Der Snack ist dagegen nur Beibrot, das die Situation nicht verbessert. Dieses unnötige Essen, diese überflüssige Ausgabe wird gestrichen wie nach dem Verputzen! Unterm Strich werden sich die paar Euro an den dutzenden Werktagen zu einem ganzen Batzen summieren.

Schritt für Schritt lassen sich deine Ausgaben senken. Du brauchst dafür nur einen einzigen wachen Moment. Und das ist der Augenblick vor dem Bestellen. Mit der Zeit kommt dann jeweils eine weitere kleine Umstellung. Es gibt glücklicherweise etliche Möglichkeiten, durch die man diese Art von Konsumentzug vollziehen kann.

Bisher gab es das große Kaffeemischgetränk und ein süßes Teil, jetzt gibt es einen mittleren Becher und ein süßes Teil. Nachdem du dich an diese Version gewöhnt hast und es dir nicht mehr wie das Sparprogramm vorkommt, geht es weiter. Dann trinkst du den Kaffee leer, doch nimmst dir die Hälfte der Zuckerbombe als Nachtisch mit nach Hause. Bald sagst du dir und deiner Freundin, dass dir das Getränk eigentlich reicht. Möglicherweise bestellst du irgendwann nicht mal mehr den kleinen Kaffee, weil ihr euch nicht auf einen Kaffee, sondern zum Quatschen trefft.

Fast jede kleine Ausgabe lässt sich durch eine effektivere ersetzen.

Irgendwann hat man seinen Alltag soweit verändert, dass es nichts mehr zu optimieren gibt. Kaffee aus der Thermotasse und mitgebrachtes Brot, verringern die Gesamtkosten erheblich, das Erlebnis kann jedoch gleich bleiben, wenn man nichts vermisst. Möglicherweise trinkst du ohnehin lieber Kamillentee, dann erfährst du sogar eine Verbesserung.

Ähnliches Beispiel, anderer Standort. Nun bekommen die Männer ihr Klischee. Dabei machen wir aus der kultigen FDH-Diät: Aus zwei mach eins. Wenn Friss die Hälfte zu einer Abnahme führt, muss kauf nur eins auch zu einer Ersparnis führen, oder? Sich von zwei Ausgaben eine zu verkneifen bedeutet eine deftige Ersparnis, obwohl man trotzdem noch mitten im Geschehen ist. Es lassen sich enorm viele Ausgaben durch ein wenig Disziplin einstellen. Dabei muss man nur kleine Schrauben verstellen.

Spieltag. Zum Besuch im Fußballstadion gehören Bier und die Portion Pommes beziehungsweise die Stadionwurst. Ja, der Fettgeruch mag verlockend riechen, aber auch ohne das ungesunde Essen wird das Fußballspiel zu guter Unterhaltung. Das Ergebnis ähnelt sich, ob du nun Geld für überteuerte Speisen und Getränke liegen lässt oder nicht.

Nun kann es sein, dass man sich ein Spiel schön saufen muss. Das Bier darfst du dir also auch beim 2-zu-1-Prinzip geben. Eine Ausrede, sich nicht einfach davor oder danach günstiger sowie besser zuhause satt zu essen, gibt es dagegen nicht. Sieh das Bierglas halbvoll: Wenn du unterwegs Gelüste bekommst, wird es zuhause noch besser schmecken. Hunger ist der beste Geschmacksverstärker.

Sieh es sportlich: Wenn du kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit die Hände frei und den Mund leer hast, kannst du den überbezahlten Millionären auf dem Spielfeld so richtig Dampf machen. Vielleicht werden es dann ja drei Punkte. Der eine mickrige Zähler bringt die Mannschaft in der Tabelle ja sowieso nicht weiter.

Bei etlichen der kleinen Ausgaben erreicht man eine Verringerung der Summe, ohne eine Verminderung der Lebensqualität zu erfahren. Diese Ausgaben kann man sich sparen, weil das Geld an anderer Stelle ganz einfach viel besser Verwendung finden kann.

Alternativen.

Man darf sich auch mal wieder ins Gedächtnis rufen, dass Geld zwar wichtig ist, aber nicht Bestandteil eines jeden Augenblicks sein muss. Bei vielen Gelegenheiten wird eine kostenpflichtige Variante gewählt, obwohl es dafür keinen guten Grund gibt.

Geld ausgeben ist manchmal nur Zeitvertreib. Man möchte seine Freizeit nutzen, auf andere Gedanken kommen und neue Eindrücke gewinnen. Du könntest deshalb einfach etwas suchen, das interessanter ist, als Geld auszugeben. Falls du die Welt vor lauter Läden nicht mehr siehst, muss eine andere Betrachtungsweise her. Es braucht dabei nur Ablenkung von der Ablenkung, die konsumieren in dem Moment darstellt.

Wenn du durch die Straßen schlenderst, könntest du dich auf die Gebäude konzentrieren und nicht von den Schildern und Schaufenstern anfixen lassen. Dies ließe sich mit einem kostenlosen, interessanten Hobby anstellen: Sightseeingtour. Erkunde deine Stadt, als wärst du ein Tourist. Man entdeckt immer wieder eine Kirche oder eine Ruine, die spannender ist als die Auslage eines Ladens. So könntest du tolle Gebäude fotografieren und direkt auf einen Account der sozialen Medien laden. Ich verspreche dir, dass ich dir vielleicht folge!

Wichtig ist das Bewusstsein, dass man nicht immer Geld ausgeben muss. Geld ist Mittel zum Zweck. Wenn die Ausgabe zwecklos ist, darfst du mittellos sein.

Versuchungen widerstehen

Du kannst dich allerdings auch vor jedweder Bredouille bewahren. Unterwegs gibt es so viele Versuchungen, so viele Angebote, es ist verständlich, dass man da schwach wird. In vielen Fällen ist es ein wirksamer Selbstschutz, wenn du dein Geld zuhause lässt. Es ist kein Beinbruch, im Alltag leichter zu reisen.

Was kann schon Unerwartetes passieren, bei dem du nicht später bezahlen könntest? Ein Schwächeanfall? Jeder Taxifahrer wird bereitwillig vor deiner Tür warten, bis du das Geld aus deiner Wohnung geholt hast. Sollte der Ernstfall das gebrochene Bein sein, wird dein Bargeld auf der Liste der Prioritäten ziemlich weit unten sein.

Wenn du keine Chance hast, den Versuchungen nachzugeben, wirken sie überhaupt nicht mehr verlockend. Wer kein Geld dabei hat, spielt nie mit dem Gedanken, sich jetzt etwas kaufen zu wollen.

Umdenken

Für gewisse Sachen gibt man Geld aus, weil man das eben so gelernt hat. Aus Bequemlichkeit wurden diese kleinen Ausgaben beibehalten. Nehmen wir wieder ein Beispiel, um die Sache zu verdeutlichen.

Es ist Samstag, es ist Zeit für einen Familienausflug in die Stadt. Deine Eltern sind bei diesen Gelegenheiten immer ins Parkhaus gefahren. Es wurden etliche Münzen für das Privileg nicht laufen zu müssen gezahlt. Also ziehst auch du dir ganz automatisch die Tickets aus dem Automaten. Allerdings gibt es etwas abgelegen genügend kostenlose Parkmöglichkeiten. Wenn man sich Parkgebühren oder Kurzstreckentickets der öffentlichen Verkehrsmittel spart, wird es ein günstiger Ausflug. Die paar Meter zusätzlich sind bei einem Stadtbummel nun wirklich nicht mehr erwähnenswert. Die Dauer des Spaziergangs kannst du sogar von der Zeit abziehen, die du zwischen Kleiderstangen und vor Umkleidekabinen verbringen musst.

Durch Umdenken und der Suche nach Alternativen lässt sich in vielen Lebensbereichen Geld sparen. So gilt es im Dunstkreis all der Geschäfte, dich in Willensstärke zu üben. Hoffentlich hast du in Sachen Verpflegung vorgesorgt, und mehr als nur die Grundausrüstung von Nussmischung und Wasserflasche in deinen Rucksack gepackt. Dann sind Ausgaben aufgrund von Hunger oder Gelüsten schon mal abgehakt.

Da Spontankäufe Gift für sparsame Minimalisten sind, drehen wir den Spieß um. In den Läden kreisen deine Gedanken nicht um dich, sondern um deinen Anhang. Werde zu der Art von Shoppingbegleitung, der es reicht, den Mitmenschen Dinge schönzureden. Falls du mit deiner BFF (an alle Omas und Opas: Das steht für Best-Friend-Forever.) unterwegs bist, steht sie in den Läden im Vordergrund und vor den Spiegeln. Du darfst dich währenddessen in den Komplimenten üben, die du selbst gerne hören würdest. Das steht dir sooo gut, macht echt eine gute Figur. Du wirst die Konsumversion eines Feeders und ersetzt deinen Kaufhunger dadurch, dass du anderen beim Shoppen zuziehst und ihnen Käufe einredest.

Das Umdenken bei den kleinen Ausgaben funktioniert, wenn du dich fragst, wie du das beste aus der Situation machen kannst, ohne Geld auszugeben. Es findet sich dadurch so manche Lösung, die dein Leben angenehmer macht, weil die minimalistischen Entscheidungen im Einklang mit deinem Lebensentwurf sind.

Kleine Ausgaben, die keinen Mehrwert bringen, sollten zu keine Ausgaben werden.

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Dieser Beitrag ist ein Kapitel des Buches minimalistische Balance von Anders Benson. Mehr Informationen und viele Bezugsquellen findest du >>> hier (Übersichtsseite zu minimalistische Balance: Ausgeglichenheit und Zufriedenheit durch weniger Stress, weniger Dinge, mehr Geld, mehr Zeit)