Es ist schon fies. Lesen bildet, ist eine ruhige Beschäftigung, die niemanden stört, hat aber trotzdem negative Seiten. Und das Schlimmste: Die Leidtragenden sind die fleißigsten der Leser. Abgesehen von erschöpften Augen kann auch die Finanzierung vom Buchverschleiß zum Haareraufen sein. Bei Leseratten gehen viele Mäuse drauf.
Leider kann das gute, alte Schmökern schnell zu einem teuren Hobby werden. Die Schnelligkeit hängt von der Anzahl an Büchern, die man so verschlingt, ab.
Keine Frage: Lesen ist ein nobles Hobby. Das heißt aber nicht, dass es deswegen ohne Not kostspielig werden muss. Bei der Bücherbeschaffung lässt sich sparen, ohne dass man große Einschnitte hinnehmen muss.
Die Rechnung geht eigentlich nur für Buchhändler auf: Wer sich ständig druckfrische und neue Bücher kauft, muss tief in die Tasche greifen. In Bücherläden zu Stöbern darf gerne Spaß machen, aber man braucht das Geld ja nicht mit beiden Händen rauswerfen.
Die Verlage und Läden sind schon fies. Zu Anfang, wenn viele Leute richtig heiß auf die Neuerscheinungen sind, gibt es oft nur die teuren Hardcover-Bücher. Nach ein paar Monaten werden dann die Taschenbuch-Versionen auf den Markt gespült. Die sind zwar günstiger, summieren sich im Laufe der Zeit aber ebenfalls zu einem beachtlichen Kostenberg. So mancher Leser, der seinen Kontostand checkt, findet sich im Tal der Tränen wieder.
Nun muss man sich fragen, ob ein Buch, dessen Entstehung sich über Jahre und Monate hingezogen hat, am Tag der Erscheinung überhaupt aktuell ist. Wer sich davon befreit, immer alles sofort und neu haben zu müssen, kann bei der Anschaffung von Büchern auf eine Goldader stoßen.
Bücher: so liest du ohne viel zu bezahlen
Gebrauchte Bücher verlieren massig an Wert. Das macht ja auch Sinn. Es ist die logische Konsequenz, weil die meisten Leute dieses Buch eben nur – wenn überhaupt – einmal lesen. Wer sich auf die neuen Bücher stürzt und gelesen hat, kann damit nichts mehr anfangen. Die „Neuerscheinungen“ sind für die Eigentümer nach einer kurzen Wartezeit mehr oder weniger nutzlos geworden. Dann wird ein neuer Besitzer gesucht. Dein Glück: Manch einer verkauft sie zu einem billigeren Preis weiter.
Du hast das Buch zwar erst später, aus dem Roman wurde aber noch kein alter Schinken. Er ist halt gebraucht. Aber was machen ein paar Knicke und Eselsohren schon? Es ist doch wie bei Menschen. Dort stören so ein paar Falten auch nicht. Es sind ja bekanntlich die inneren Werte, die zählen.
Wer wirklich scharf auf ein bestimmtes Buch ist, braucht nur wenige Wochen zu warten. Dann gibt es im Internet schon massig Gebrauchtangebote. So zahlst du für ein aktuelles Buch in neuwertigem Zustand vielleicht noch die Hälfte. Das rechnet sich mit der Zeit.
Ich finde: Es kann auch mal ein Klassiker sein. Die sind nämlich noch billiger, weil das Angebot zwar da ist. Es aber kaum Nachfrage gibt. Da Bücherwände so richtig 80er-Jahre sind, werden dauernd absolute Massen alter Bücher zum Verkauf angeboten. Wer auch mal ein Buch kauft, das in die Jahre gekommen ist, bekommt die Bücher fast geschenkt. Kopf einziehen! Manche Ausgaben werden dir hinterher geworfen.
Also: Wenn Bücher kaufen, dann nur gebraucht. Anlaufstellen gibt es viele. Das fängt beim Flohmarkt an, geht über den typischen Gebraucht-Buchhändler hin zu Bücherpaketen im Internet (spart Versandkosten gegenüber dem Einzelkauf) und bis zum Sonderverkauf. Es muss nicht immer neu sein. Es sind Bücher, keine Unterhosen.
Bei den Wühltischen mit Mängelexemplaren muss man aufpassen wie in der Schule. Da wird die Fundgrube aufgrund des miserablen Preis-Leistungsverhältnisses oft zur Wucherbude. Mehr als 2,50 Euro sollte man für ein Buch, das man nur so nebenbei entdeckt, das nur ganz nett klingt, nicht ausgeben. Solche Angebote gibt es überall.
Eltern können endlich mal aufatmen: Ausgesprochen gute Geschäfte lassen sich bei Kinderbüchern machen. Da dort meistens nicht viel dran ist, verschlingen die lieben Kleinen so viele Bücher, dass sie zur Massenware werden. Eltern können dadurch große Pakete und Sammlungen von Kinderbüchern günstig kaufen. Bei Internetgruppen, Marktplätzen oder auch Aushängen im Kindergarten finden sich gute Angebote. Bei Flohmärkten haben sich leider Pro-Stück-Preise eingebürgert. Aber vielleicht kannst du ja gut feilschen.
Sparen geht auch durch eine andere Herangehensweise.
Es muss nicht immer alles gekauft werden.
Wenn Bücher ausgelesen sind, hat man nämlich das Problem, dass man auf den Romanen, Sachbüchern und Kochbüchern sitzen bleibt. Vielleser oder Leute, bei denen es sich schlicht rechnet, können auch einfach die Mitgliedschaftsgebühr der örtlichen Bücherei schlucken. Oder sich bei der Bibliothek im nächsten größeren Ort anmelden. Neben absolut überschaubaren Kosten, läuft man auch nie Gefahr Bücherberge zuhause zu sammeln. Nicht schludern: Die fixe Pauschale hat man selbstredend nur, wenn man die Bücher auch zeitig zurückbringt und sorgsam mit ihnen umgeht.
Wer von der Auswahl der Bücherei enttäuscht ist oder nie das findet, was er sucht, weil die besten Titel immer vergriffen sind, kann auch zum Gründer werden.
Ein fester Lesezirkel spart Kosten und Arbeit. Wer genug Leute findet, die einen ähnlichen Geschmack haben, bildet einfach einen kleinen Tauschkreis. Jeder kauft ein Buch, das den Großteil der Gruppe interessiert. Wer auf Nummer sicher gehen will, dass nur gute Bücher besorgt werden, arbeitet mit der Gruppe eine Liste aus. Nach einer gewissen Zeit reicht jeder der Runde sein Buch nach links weiter wie einen Joint. Abhängig von der Gruppe, kannst du unendlich viele Bücher lesen, obwohl du nur für eines – hoffentlich wenig – Geld ausgegeben hast.