Keine Sorge, du brauchst jetzt eine Strichliste anfangen. Die nächsten paar Sätze sollst du nur in einem mahnendem Ton lesen. Wie vom schlimmsten Lehrer in der sechsten Klasse.
Wie oft hast du es schon erlebt?! Du lässt dich von der Einkaufsstimmung deiner Begleitung und Umgebung anstecken. Von dem schummrigen Licht im Laden blenden. Da siehst du ein Teil, das perfekt ausgeleuchtet ist und denkst doch glatt: Das muss ich haben!
Das Geld wechselt den Besitzer, danach die Ware den Eigentümer.
Zuhause sichtest du dann, deine neue Errungenschaften. Aus der Begeisterung wird ein langes hmmmmm. Niemand der neben dir steht und dich anfeuert. „Das würde total gut zu dir passen!“ „Teuer ist es ja auch nicht.“
Die ausgelassene Stimmung, wenn man unterwegs ist und sich amüsiert, ist weg. Im grauen Alltag strahlt dein neues Teil nicht mehr so wie im Geschäft.
Im Laufe der Zeit bleibt das Teil unbenutzt und ungetragen. Es stellt sich heraus, dass dein Einkauf zu einem unerwünschten Gast, zu einem Hausbesetzer der üblen Sorte wird.
Ein teurer Irrtum.
Jeder Blick auf deinen Fehlkauf zeigt dir deine persönliche Niederlage auf: Du bist schon wieder schwach geworden. Wer sparen will, darf nur Sachen kaufen, die wirklich nötig sind. Unnötiger als ein Fehlkauf wird es nur mit Gewalt und Vorsatz.
Es ist ganz klar. Fehlkäufe gilt es zu vermeiden, sonst wirfst du das Geld aus dem Fenster wie Anwohner Konfetti, wenn der Faschingsumzug vorbeizieht.
Komplett werden verhindern lassen sie sich nur schwer. Aber eine Begrenzung ist für jeden Sparwilligen drin. Der erste Tipp: Im Geschäft musst du ein wenig Scotty spielen. Ja, der von der Enterprise. Du beamst den Gegenstand, den du kaufen willst, in deine Wohnung oder dein Haus. Jetzt beantworte dir ernsthaft die Frage, als würde der Mathelehrer sie stellen: Soll dieses Shirt jetzt ernsthaft in deinem Kleiderschrank landen? Liegen dort (oder hier) nicht schon vier ähnliche Teile von denen zwei kaum benutzt sind?
Willst du wirklich noch mehr Deko kaufen, obwohl man deine Regale vor lauter Kruscht kaum sieht? Du kommst doch jetzt schon kaum aus dem Staubwischen raus.
Bei Technik ist es das gleiche Spiel. Kann das neue Gerät wirklich etwas anderes als deine Maschine zuhause?
Bevor du das nächste mal etwas kaufst, stell es unter Verdacht. Es könnte ein Fehlkauf werden.
Verhöre das Teil, stell ihm unangenehme Fragen, spiel böser Bulle!
Ist es ein Teil/Gegenstand/Mitgliedschaft/Sonstwas, das du brauchst?
Hast du etwas Ähnliches schon zuhause?
Kaufst du auf gut Glück, ohne sicher zu sein, dass es nützlich ist oder gebraucht wird?
Hast du es eben erst gesehen und musst es genau jetzt haben?
Wenn du Dinge jetzt im Moment willst, es zuhause aber nie vermisst hast, ist es ein Impulskauf. Dann stehen die Chancen sehr gut, dass es in naher Zukunft ein Fehlkauf wird.
Wenn du schon beim Bezahlen oder kurz danach vermutest, dass du einen Fehlkauf erwischt hast, lass das Teil erstmal in der Einkaufstüte schmoren. Lass das Teil unbenutzt in der Tüte. Anschauen kannst du es gerne, aber nicht benutzen. So hältst du dir eine Hintertür offen. Wenn du drüber geschlafen hast, es dich aber nicht in den Fingern juckt, das Teil zu benutzen: Bring es einfach zurück. Kassenzettel + Ware ist der perfekte Anti-Einkauf. Du darfst natürlich nicht zulange warten, sonst ist die Rückgabefrist verstrichen und du bleibst auf deinem Fehlkauf sitzen.
Also: Denk doch einfach mal nach!
Denk immer daran, nichts doppelt zu kaufen!
Denk immer daran, nur Dinge zu kaufen, die du brauchst!
Denk immer daran, dass die Dinge im Laden viel besser aussehen als zuhause!
Denk immer daran, auch den Kassenbon mitzunehmen!
Dann hätte nicht mal dein dämlicher Lehrer was zu meckern.