lernen NEIN! zu sagen — Seminar online | TIPPS & TRICKS!

Bei diesem knackigen Online-Seminar lernst du, „nein“ zu sagen. Wenn du Probleme damit hast, dich durchzusetzen und zu oft alles über dich ergehen lässt, findest du bei diesem Beitrag viele Tipps und Tricks, wie du dich weder überrumpeln noch überreden lässt! Viel Spaß beim Lesen, auf dich wartet ein Leben mit weniger Stress und weniger Zeitverschwendungen!

Inhalt:

Nein sagen: lernen und üben

Du kannst sowohl dich als auch den Umgang mit deinem Terminkalender verändern. Wenn du deinen Alltag so überblickst, wirst du viele Zeitdiebe entdecken, die dir regelmäßig nicht nur wertvolle Lebenszeit, sondern auch den letzten Nerv rauben.

Zeitverschwendungen im Alltag sind bitter.

Die kurzen Treffen fressen sich durch die Tagesplanung wie die Raupe Nimmersatt. Böse wird es bei den Ganztagsveranstaltungen und Verabredungen, bei Feiertagen und Festen. Man verliert durch Fertigmachen und Anfahrt nicht nur ein paar Minuten, sondern den ganzen Tag. Durch verfehltes Pflichtbewusstsein und überstürzte Zusagen gehen Wochen des Jahres flöten.

Nicht alles, was so ist, wie es ist, muss so bleiben, wie es ist.

Der einfachste Weg, um an mehr Zeit zu kommen, ist gleichzeitig der schwierigste. Es ist leicht ausgesprochen, geht einem aber kaum über die Lippen. Denn so ein einsilbiges Nein kostet Überwindung. Um Zeit zu sparen, sollten wir uns mit diesem wunderbaren Ausdruck der Abneigung, mit der wirkungsvollen Kraft der Negativität befassen.

Nein zu Treffen sagen, unnötige Termine absagen, Einladungen ablehnen und dafür die Zeit für eigene Vorlieben nutzen, ist unbezahlbar. Denn wenn du etwas nicht wiederbekommen kannst, ist das verschwendete Zeit.

Nein zu sagen ist Emanzipation. Mann und Frau sind danach unabhängig und können das tun, was getan werden soll, statt die Zeit während Nichtigkeiten verstreichen zu lassen.

Nein ist solch ein wertvolles Wort, man findet es in jeder Sprache: no, aucun, ingen, geen. Um die Sendung mit der Maus zu zitieren: Das war Englisch, Französisch, Schwedisch, Niederländisch.

Nein gibt es aus tausend guten Gründen in jeder Sprache. Es dürfte der wichtigste Ausdruck von allen sein, schon immer und für alle Ewigkeit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass irgendein Halbaffe als erstes Wort überhaupt ein Nein heraus gekrächzt hat. Ob es dabei um Feuer, Bananen oder spitze Steine ging, kann ich nicht sagen, so gut kenne ich mich in der Geschichte der Menschheit nicht aus. Aber das Nein hat sich so sehr bewährt, dass sogar wir beiden höchstentwickelten und fortschrittlichen Menschen es noch benutzen. Allerdings viel zu selten.

Es wird Zeit, das Wort Nein öfter zu benutzen!

Etwas Gutgemeintes wie eine Einladung abzulehnen scheint Frevel zu sein. Scheinbar ist ein hartes Nein nur noch bei der Erziehung von Kindern erlaubt. Als Erwachsener soll man dagegen alles über sich ergehen lassen, um den/die/das Gegenüber nicht vor den Kopf zu stoßen. Aber mal ehrlich: Wieso soll man ständig abnicken und nachsehen?! Was soll der ganze Stress?! Du wirst es sowieso nicht schaffen, es allen recht zu machen. Daher ist es wichtig, dein Vokabular zu erweitern: Nö, Nee, Lass mal.

Beim Neinsagen geht es darum, Zeit für dich zu nutzen, statt für andere zu verschwenden.

Die Hemmungen sind groß. Man will kein Querulant sein, der zum Ausgestoßenen wird. Man will kein asozialer Alleingänger sein, der irgendwann einsam in seiner Wohnung von der Katze verspeist wird, weil er keine sozialen Kontakte mehr hat. Keine Sorge, eine komplette Funkstille muss nicht sein. Du sollst keine schönen Termine absagen, sondern die mit überschaubarem Mehrwert! Es muss nämlich nicht jedes Treffen und jeder Anlass sein, oder?

Quatsch mal mit dir durch, ob du dich nicht auch für gewisse Dinge brauchst! Verabredungen mit dir sind mindestens genauso wichtig wie Verabredungen mit anderen. Du hast Ziele und Projekte, stimmt doch!? Es ist kein Verbrechen, bei unerwünschten Treffen nicht zuzusagen! Auch dir gehören Sonntage, Feiertage und freie Tage.

der Einstieg zum Neinsagen: Zusagen abändern

Tasten wir uns mal ans Neinsagen heran, indem wir die Zusagen ändern.

Holen wir mehr aus den Treffen heraus, indem wir einen Gang zurückschalten. Der Großteil der Verabredungen wirkt so schrecklich, weil sie so viel langgezogene Zeit in Anspruch nehmen. Es ist in den meisten Fällen kein Beinbuch, wenn man die Frequenz zurückfährt. Es muss also ein Umdenken und eine andere Taktik her. Lass deine vergangenen Treffen mal Revue passieren. Welche Gespräche und Momente sind wie im Flug vergangen? Wann war es zäh wie Kaugummi? Kurzweilig ist es meist, wenn es unterhaltsam ist. Wenn man sich viel zu sagen hat oder etwas erlebt, nutzt man so gut wie die komplette Zeit. Das sind nützliche Treffen! Und dann rufe dir die Gegenstücke in Erinnerung. Manche Treffen sind zur Gewohnheit geworden, obwohl man den Leuten so wenig zu sagen hat, dass man sich die Hälfte der Zeit anschweigt. Diese Treffen finden zu häufig statt.

Es gibt leider keine allgemeingültige Lösung, aber auf jeden Umstand sollte sich reagieren lassen. Sag die ständigen Treffen ab, handle eine niedrigere Häufigkeit aus.

  • Statt sich zwei mal die Woche mit jeweils einer Person zu treffen, kann man sich auch einmal die Woche mit zwei Personen treffen.
  • Statt dich zu jedem Essen und jeder Geburtstagsfeier einer Familie, eines Paares oder eines Freundeskreises zu quälen, besuchst du genau die Hälfte.
  • Statt einen weiten Weg zurückzulegen, kann man sich auch irgendwo in der Mitte (oder bei dir) treffen.
  • Kurz und knapp treffen, dann wird die Zeit genutzt und es entstehen keine andauernden Sprechpausen.
  • Wähle Orte und Aktivitäten, die dir zusagen oder einen Mehrwert bringen.

Einige Treffen solltest du durch diese Filterungen loswerden oder aufwerten können. Nun schauen wir, dass nicht zu viele neue Verabredungen hinzukommen.

Jetzt geht es darum, weder überrumpelt noch übertölpelt zu werden.

Die Zukunft ist ein verlockender Zeitpunkt, man ist super unbeschäftigt und mega aufgeschlossen. Man kündigt sich vollmundig auf Veranstaltungen an, man sagt liebend gern zu Treffen zu, man willigt lächelnd in Einladungen ein. Kurz vor der jeweiligen Stunde der Wahrheit taucht ein ungutes Gefühl in der Magengegend auf.

Jasager verbauen sich die Zukunft, obwohl sie es besser wissen müssten. Denn eigentlich wollte man nie mit. Durch das schlechte Gewissen kommt man nicht mehr aus den Nummern raus. Jasager quälen sich dann halt durch. Danach: Himmelhochjauchzen, weil das nächste Treffen in so weiter, weiter Ferne ist.

In Zukunft wirst du es besser machen. Es ist bei den beschriebenen Kandidaten doch sowieso absehbar, dass dir bis zum Treffen die Lust vergangen ist.

klipp und klar absagen

Die beste Abwehr gegen ungewollte Zusagen ist eine klare Klippe.

Statt automatisch zuzusagen, kann man sich auch angewöhnen, automatisch klipp und klar abzusagen. Wenn du reflexartig alles Nervige ablehnst, bist du auf der sicheren Seite.

Das Absagen braucht eine Umstellung. Man muss sich selbst klar machen, dass man viel zu tun hat. Wenn du dich als beschäftigten Menschen siehst, der eigentlich immer etwas mit freier Zeit anfangen kann, antwortest du fortan von einem anderen Standpunkt. Statt sich in Floskeln und Zusagen wie Ja, können wir mal machen. oder Okay, da habe ich noch nichts vor, glaube ich. zu verheddern, kann man seinem zukünftigen Ich auch direkt den Rücken freihalten.

Es gibt für jede Art von Einladung, die du nicht wahrnehmen möchtest, eine Absage, die du aussprechen darfst. Spontanität ist schön und gut, vorteilhafter ist es, wenn du immer ein paar Ausreden in der Hinterhand hast. Schichtdienst? Lernen? Besuch der Schwiegereltern? Termine der Kinder? Es muss lediglich zu deinem Leben passen, und von der einladenden Partei nicht zu überprüfen sein. Dir fällt bestimmt was ein. Ich habe keine Zeit, weil mein Hund die Hausaufgaben oder die Seminararbeit oder die Steuererklärung gefressen hat. Oder so ähnlich. Es ist zwar nicht die feine englische Art, aber man muss auch mal an sich selbst denken.

zeitverzögert Nein sagen: unwissend geben

Durch direkte Ablehnung läuft man Gefahr, dass man andere Leute vor den Kopf stößt. Solltest du zu gutmütig oder die Ablehnung zu heikel sein, kannst du es auch charmanter verpacken und die eigentliche Absage zeitversetzt erteilen.

Bei der Taktik der Unwissenden herrscht die gleiche Ausgangslage: Du wirst zu etwas eingeladen, auf das du realistisch betrachtet keine Lust haben wirst. Dann heißt es Zeit schinden, wie die führende Fußballmannschaft kurz vor dem Spielende. Lass die Frage kurz auf dich wirken. Während dein Gegenüber meint, dass du in deinem geistigen Terminkalender blätterst, suchst du nach der richtigen Antwort.

  • Hmm, muss mal zuhause schauen, was mein Terminkalender sagt.
  • Ich glaube, da habe ich schon was vor, muss ich mal abklären.
  • Ähm, vielleicht. Aber nur vielleicht.

Ganz wichtig ist, dass du dich nicht sofort festnageln lässt. Wenn die Person auf der Stelle eine Antwort will, dann musst du schweren Herzens absagen. Wichtig: Ihr geht nur getrennter Wege, wenn du entweder direkt abgesagt hast oder dir eine Schonfrist gesichert hast.

Du darfst dich weder überrumpeln noch überreden lassen!

Du stehst danach unter Umständen unter Zugzwang, du schuldest eine Antwort. Das heißt aber nicht, dass du dich von deiner Position bewegen musst. Ich würde dir abraten, zuhause noch Zeit mit Grübeln und mentalem Tennis zu verbringen. Soll ich doch?! – Soll ich nicht?! – Soll ich doch?! – Soll ich nicht?! Derartige Gedankenspiele mit dem schlechten Gewissen sind Energieverschwendung. In einer freien Minute tust du das, was du sowieso willst: Du sagst ab. Wahrscheinlich hast du so viel zu tun, dass du gar keine Lüge bräuchtest, aber man will ja einen triftigen Grund liefern.

Diese Weisheit habe ich mir schon so oft gesagt, dass ich sie schlau finde: Eine Notlüge ist die Wahrheit, solange sie jemand glaubt. Saug dir einen Vorwand aus den Fingern. Mein Gott, wenn du dich für deine Schwindeleien schlecht fühlst, darfst du sie gegen 3 Ave Marias tauschen.

zwei Treffen gegeneinander absichern

Zu Stoßzeiten kannst du sogar zwei Fliegen mit einer großen Klappe schlagen. Das funktioniert, indem man zwei Termine gegeneinander absichert.

  • Zu dem flüchtigen Bekannten sagst du: Ich kann dir sonntags leider nicht bei den Einladungskarten helfen, weil da meine Tante kocht.
  • Und bei der Familie kannst du mit dem passenden Gegenstück absagen: Tante Helga, diesmal kann ich echt nicht, ich werde beim Basteln gebraucht.

Falls du doch mal überrumpelt wurdest, ist kurzfristig Termine absagen kein Kapitalverbrechen. Wenn sich die Aufregung rund um die Zusage gelegt hat, sobald die Vernunft einkehrt, greifst du dir das Kommunikationsmittel deiner Wahl und machst den Fehler rückgängig. Da brauchst du dein Spiegelbild nicht anschwindeln: Oftmals ist der Gegenpart genauso glücklich über die unverhoffte Freizeit, und von deinen spannenden Anekdoten verschont zu bleiben.

Denk daran: Du bist auch ein Mensch, mit dem du Zeit verbringen darfst. Man verliert sich selbst, wenn man es jedem recht machen muss.

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Dieser Beitrag ist ein Kapitel des Buches minimalistische Balance von Anders Benson. Mehr Informationen und viele Bezugsquellen findest du >>> hier (Übersichtsseite zu minimalistische Balance: Ausgeglichenheit und Zufriedenheit durch weniger Stress, weniger Dinge, mehr Geld, mehr Zeit)