Ratenzahlungen: ein Deal mit dem Teufel?

deshalb solltest du Ratenzahlungen vermeiden

Bei diesem Beitrag findest du etliche Ratschläge und Aufmunterungen, wie und warum du dich von Ratenzahlungen lossagen solltest. Viel Spaß beim Lesen!

Man wurde in der jüngeren Vergangenheit so oft mit Käufen, die per Ratenzahlung beglichen werden sollen, konfrontiert, dass sich das System eingebürgert hat. Keine schöne Entwicklung, sind Ratenzahlungen doch eine der unangenehmsten Arten, seinen Konsum auszuleben.

Ratenzahlungen sind Ballast bei einem leichten Leben. Man macht es sich unnötig schwer, wenn man Konsumkredite aufnimmt. Ratenzahlungen stehen für nichts anderes als einen halben Kauf. Die Sache ist eher geliehen denn gekauft. Man ist nicht Eigentümer, aber trotzdem Schuldner, weil man den Preis über eine lange Zeit abstottern muss.

Wenn man nicht gerade ein Haus für die aktuellen und zukünftigen Generationen der Familie abbezahlt, sind Kredite, Finanzierungen, Raten und so weiter Hürden, die man sich selbst auf den Lebensweg gezogen hat. Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes, es ist der Schwebezustand des Konsums.

Wenn die Summe der Raten höher als der Kaufpreis ohne Finanzierung ist, sollte man als Minimalist ausreichend abgeschreckt sein. Diese Ratenzahlungen machen das Produkt noch teurer, als es ohnehin schon ist. Wer sparsam ist, sollte widerstehen können, wenn man quasi neben einer Nutzungsgebühr auch noch für das Misstrauen des Geschäftspartners zahlt.

Es muss ein Umdenken her. Finanzielle Freiheit bedeutet auch, dass man nicht ständig Abbuchungen wegen Konsumgütern, ohne die man genauso gut leben könnte, hat. Ein leichtes Leben heißt, dass man nicht an unnötige Verträge gebunden und in zu vielen Verbindlichkeiten gefangen ist.

Sieh es doch mal so: Wenn du etwas nicht auf einen Batzen bezahlen kannst, liegt es einfach nicht in deiner Preisklasse. Wer sich gewisse Anschaffungen nicht auf einmal leisten kann, sollte überschlagen, ob sie mit dem eigenen Lebensstil vereinbar sind. Im Zweifelsfall ist es besser, zu sparen, bis man sich etwas leisten kann. Wenn man die Summe zusammen hat, hat man eine riesige Vorfreude entwickelt und kann stolz auf sich und sein Durchhaltevermögen sein. Oder: Man hat auf das Produkt keine Lust mehr und dafür einen Berg überschüssigen Geldes. Es ist eine Win-win-Situation.

Man könnte behaupten, dass es eigentlich keine Rolle spielt, ob man einen Kaufvertrag abschließt, der sofort auf einen Schlag beglichen oder Monat für Monat getilgt wird. Man könnte behaupten, dass es aufs Gleiche herausläuft, ob man jetzt oder später zahlt. Bei genauerer Betrachtung lässt sich allerdings erkennen, dass man nicht nur einen Kauf tätigt. Man nimmt einen Kredit auf. Und dann schwimmt man mit den Haien.

Wir werden Widerstand leisten. Ab sofort herrscht null Toleranz! Wir tolerieren diese Nullen selbst bei der 0%-Finanzierung nicht mehr.

Ja, ja, null Prozent! Bla, bla, nur Vorteile! Für dich wird es kein gutes Geschäft, weil man in den meisten Fällen unterm Strich eben doch draufzahlt. Es kann für die Verkäufer gar nicht gleich attraktiv sein, ob jemand einen Rechnungsbetrag über eine ausgedehnte Periode oder komplett und sofort bezahlt. Du magst vertrauenswürdig sein, aber das gilt nicht für die Allgemeinheit. Das Risiko von Zahlungsausfällen müssen die Händler schließlich auch decken.

Und dann wird man so dummdreist geködert!

  • 0%!*
  • DU ZAHLST NICHTS!*
  • 2 MONATE GESCHENKT!*

Und dann darf man zum Sternsucher werden.

Statt klipp und klar zu erklären, was Sache ist, bekommt man einen Gesetzestext zur Unterschrift vorgelegt, bei dem sogar Richter ausrasten würden. Mit etwas Geduld findet man die Mikroschrift irgendwo am Ende oder auf der anderen Seite. Mit etwas Pech sucht man vergeblich. Die Sternchentexte und das Kleingedruckte sind in zu vielen Fällen die Tarnung der Abzocker.

Wenn man einen halben Roman mit einer Lupe lesen muss, um nicht aufgrund irgendwelcher Fallstricken jahrelang finanziell stranguliert zu werden, macht das Geschäftemachen keinen Spaß mehr, oder? Leute, bei denen ich misstrauisch sein muss, ob sie mich übers Ohr hauen wollen, belohne ich nicht mit meine Unterschrift. Es reicht schon, dass sie meine Zeit verschwendet haben.

Ich bin davon überzeugt, dass Verbindlichkeiten nicht nur finanziell, sondern auch geistig an die Substanz gehen. Wieso sind Leute denn sonst froh, wenn sie Schulden endlich beglichen haben? Auch wenn man die Sache vom Ende her betrachtet, spricht alles gegen eine Ratenzahlung. Wenn man sich darauf freut, etwas geschafft zu haben, hat es im Umkehrschluss während der Dauer der Tortur belastet.

Nach der letzten, abschließenden und befreienden Ratenzahlung hat man kaum etwas vorzuweisen. Das Teil wurde ja die ganze Zeit abgenutzt und gebraucht. Man ist schuldenfrei, doch wird lediglich rechtmäßiger Eigentümer einer Sache, die schon lange da ist. Wenn man endlich abbezahlt hat, gehört einem ein altes, benutztes Stück, das man auf dem Flohmarkt für nen Appel und n Ei kaufen könnte. Diese Belastung kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes sparen.

Ratenzahlungen sind Verbindlichkeiten, die ohne Not an dir zehren. Du machst nämlich das schlechtere Geschäft. Sollte wirklich etwas passieren, solltest du pleitegehen, hast du nicht mehr nur kein Geld. Sondern kein Geld und ausstehende Zahlungsverpflichtungen, die gnadenlos eingetrieben werden.

Mach dir immer bewusst, dass du einen Vertrag mit fremden Geschäftemachern abschließt. Die lächelnde Frau, die dir bei der Unterzeichnung die Hand auf die Schulter legt, gehört nicht zu dem Inkassobüro, das dir ohne mit der Wimper zu zucken horrende Strafzahlungen aufbürden würde. Selbst wenn der Gesamtpreis durch die Raten genauso gut/schlecht ist wie der Kaufpreis, lohnt sich die gestückelte Zahlung nicht, weil man sich solchen Leuten ausliefern könnte.

Für die Zukunft solltest du dir Ratenzahlungen ersparen. In der Gegenwart dürfen sie schnellstmöglich Vergangenheit werden. Falls du irgendwas abbezahlen musst, schau am besten, ob es irgendwie möglich ist, die Raten zu verkürzen. Sicher ist sicher, Freiheit ist unbezahlbar.

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Dieser Beitrag ist ein Kapitel des Buches minimalistische Balance von Anders Benson. Mehr Informationen und viele Bezugsquellen findest du >>> hier (Übersichtsseite zu minimalistische Balance: Ausgeglichenheit und Zufriedenheit durch weniger Stress, weniger Dinge, mehr Geld, mehr Zeit)