sinnlose Mitgliedschaften & Verträge: kündigen, Geld sparen

Wer laufende Kosten hat, rennt seinem Geld ständig hinterher. Kaum da, wieder weg, neues muss erarbeitet werden.

Das schlimmste sind Verträge. Die schließt man binnen Sekunden ab, zahlt dann über Jahre. Verträge sind einfach abgeschlossen, hängen an dir wie Blutegel nach einem Bad im Moor. Die saugen dich aus!

Wer sich verpflichtet, regelmäßig Beträge für bestimmte Mitgliedschaften, Dienstleistungen oder ähnliche Geschäfte zu zahlen, sollte diese Abschlüsse regelmäßig überprüfen: Was davon brauche und nutze ich überhaupt?

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um sich von unnötigen Verträgen und Mitgliedschaften zu trennen. Wenn du es jetzt nicht machst… wann dann?

Zuerst gibt es ein wenig Anschauungsunterricht, meine Lieben. Keine Sorge! Es muss sich niemand ausziehen, auch keiner muss einen Vortrag halten. Es geht ganz easy: Schau mal in deinen Geldbeutel. OK, der muss sich dann doch frei machen.

Zieh deiner Geldbörse alles raus, was sie so versteckt. Auch die letzte Karte aus dem hintersten Geheimfach.

Wenn dir das zu viel Arbeit ist, weil die Brieftasche dermaßen überfüllt ist – ich hör dich schon ächzen: Das viele Zeug krieg ich ja im Lebtag nicht mehr rein! – mach den Vorgang wenigstens gedanklich.

Neben dem ganzen Müll der sich über all die Jahre gesammelt hat, den alten Rechnungen, den Kassenzettel, den Notizen, finden sich dort auch Fehler deiner Vergangenheit. Nein, gemeint sind nicht die Telefonnummern von der/dem/das – da stöhnst du ja schon wieder: Was für ein peinlicher Abend das war! – sondern ganzen Mitgliedsausweise.

Ob Papier, Plastik oder Pappe, diese Karten kosten dich jedes Jahr ein viertel Vermögen.

Wie viele Mitgliedschaften hast du angesammelt? Wie viele Unterschriften wurden dir abgeschwatzt? Ich behaupte mal, dass mindestens Hälfte unnötig, weil mittlerweile ungenutzt, ist. Du bist so nett, du warst oft willkommen. Die unzähligen Clubs, Vereine, Teams, Versammlungen, Treffs sind Verträge. Und um Geld zu sparen sollte man so wenig Verträge wie möglich laufen haben.

Nun sind das leider noch nicht alle Verträge, die du in diesem Umfang nicht mehr brauchst: Handy, Versicherungen, Kabel.

Wir wollen jetzt kündigen, widerrufen und stornieren, wo es nur geht. Wenn du leichter, günstiger und auch minimalistischer leben möchtest, musst du auch bei Sachen ausmisten, die nicht greifbar sind. Jetzt ist der beste Moment, um sich zu trennen, wie von dem halben Inhalt deines Kleiderschranks nach einer erfolgreichen Diät.

Glücklicherweise werden nicht alle deine Verträge kostenpflichtig sein. Der kostenlose Kram interessiert uns erstmal weniger. Auch wenn sie unnötig sind, kannst du diese meinetwegen bis ans Ende der Ewigkeit laufen lassen. Wenn Sachen keine Kosten verursachen ist es halb so wild wie ein gezähmtes Wildpferd.

Wir gehen den geldfressenden Verträgen an den Kragen wie ein Hemdschneider.

Es gilt zu differenzieren: Mitgliedschaften, Verträge und Vereine, die du tatsächlich nutzt und brauchst und die, die unnötig sind.

Unnötige Mitgliedschaften sind solche Verträge, die sich schlicht nicht rechnen. Du dort zwar brav deine Gebühr, nimmst aber kaum bis keine Leistung in Anspruch. Entweder nicht mehr oder noch nie.

Es ist ein absolutes Minusgeschäft.

Sich von solchen Vereinen, Verträgen und Verpflichtungen zu trennen, kostet nur eines: Überwindung!

Diese Überwindung sind innere Widerstände, weil du entweder zu faul bist, keine Arbeit oder keine Diskussion möchtest. Nachdem du diese Kündigungen eingereicht hast, wirst du aber so was von erleichtert sein, du könntest fast schweben.

Es lohnt sich auch finanziell. Leichter wird nicht nur dein geplagtes Gewissen, sondern auch deine monatlichen Verbindlichkeiten. Jeder unnötige Posten, der weg ist, ist ein guter Posten.

Beispiele von Mitgliedschaften und Vereinen, von denen sich eine Trennung lohnt:

  • Am oder um den Jahreswechsel herum hast du dich im Fitnessstudio angemeldet. Im Fitti warst du selten bis nie, ist einfach nicht dein Ding.
  • Dein teurer Mobilfunkvertrag neigt sich dem Ende zu: Kündige! Der Anbieter wird dich mit einem besseren Angebot zurücklocken wollen. Im schlimmsten Fall kannst du deine Kündigung am Tag vor dem Vertragsende widerrufen. Dann läuft aber alles wie bisher.
  • Du zahlst für deine Schwimmbad Jahreskarte mehr als für die Summe der einzelnen Besuche anfallen würden. Dann zahl lieber den Eintritt, wenn er anfällt als diese unrentable Flatrate.
  • Du spendest fleißig an irgendwelche Vereine ohne zu wissen, wie viel Prozent davon überhaupt für sachgemäße Zwecke genutzt werden. Wahrscheinlich landet der Bärenanteil in irgendeiner dubiosen Verwaltung – auch bekannt als Fuhrpark vom Wohltäter.
  • Bücherei, obwohl du viel lieber den eBook-Reader einsetzt.
  • Kirchensteuer, obwohl du nicht mal betest.

Dazu kommen Verträge wie Telefon-Flatrates für die diversen Netze, obwohl du mittlerweile lieber schreibst oder Kabelfernsehen, wenn du nicht mehr schaust. Studiere deinen Kontoauszug, auch du wirst Absurditäten wie eine Versandkostenfrei-Flatrates bei einem Onlineshop, wenn du weniger kaufen möchtest, finden.

Fast jeder von uns hat in diesem Sinne Schubladenverträge.

Am effektivsten kannst du dich von den ganzen Sachen trennen, wenn du einen Nachmittag investierst und alle Kündigungen in einem Rutsch eintütest und direkt in den Briefkasten wirst. Dann hast du nur zwei Schritte: Planung und Umsetzung.

Lass dir jede Kündigung bestätigen und bloß nicht wieder überreden!

Viele Anbieter werden versuchen, dich mit Vergünstigungen zurückzugewinnen. Auch wenn es reizvoll klingt, solltest du diese Lockangebote ausschlagen. Wenn du eine Mitgliedschaft in den letzten Monate nicht genutzt hast, wird sich in den nächsten Monaten auch nichts ändern.

Lass dir bloß nicht mehr ins Gewissen reden, wenn du dich entschieden hast zu kündigen. Diese Verbrechen kennen Leute wie dich. Die werden dir das attraktivste Angebot unterbreiten, das du niemals nutzen würdest. Sei stark, widerstehe jeder Versuchung. Deine Unterschrift wird sonst wieder richtig teuer.